Bei Pål Steigan – Aus dem Norwegischen: Einar Schlereth
Die Dschihadisten der Ha‘yat Tahrir al-Sham (das heißt Jabhat al-Nusrah, al-Qaidas Tochter in Syrien) hat lange das Gebiet nahe der besetzten Golanhöhen im Beit Jinn-Tall westlich von Damaskus kontrolliert. Nun sagen die Meldungen von der Front, dass die syrische Armee die Basis niedergekämpft hat und einen Waffenstillstand geschlossen hat, was bedeutet, dass die syrische Armee die Kontrolle in dem Gebiet übernimmt. Dies ist das erste Mal seit 2011, dass die syrische Armee dort die Kontrolle ausübt.
Das ist ein strategischer Sieg für Syrien, da er die Kontrolle über diesen wichtigen Knotenpunkt bedeutet, denn diese Position ermöglicht es auch, andere Dschihadisten-Stellungen im Gebiet zu beschießen. Dem geschlossenen Abkommen zufolge sollten die Dschihadisten die Waffen niederlegen. Die nicht mit dem Kampf aufhören wollen, werden in andere von ihnen kontrollierte Gebiete transportiert wie Daraa oder Idlib.
Israel hatte gewünscht, dass die Dschihadisten die Kontrolle über das Gebiet östlich des Golan behalten, weil es einen zusätzlichen Puffer für Israel außerhalb des besetzten Golan bedeutete. Das Netz-Magazin Debka.com, das vom israelischen Geheimdienst betrieben wird, schreibt, dass der Sieg der syrischen Armee in Beit Jinn „ein ernster Rückschlag für Israel“ ist.
Laut den militärischen Quellen von Debka ist es durch die Einnahme der Stadt der syrischen Hisbollah gelungen, die Rebellenkräfte in zwei Teile zu spalten, die beide belagert werden.
Israel hatte wiederholt Warnungen ausgesprochen, dass der Hisbollah nicht erlaubt würde, der Golan-Grenze zu nahe zu kommen, doch hat die IDF keinen Finger gerührt, um Mahar Al-Mir zu retten. Seit ihrem Fall boten die Rebellen-Chefs an, kampflos den Rückzug aus der Enklave anzutreten. Diese Entwicklung, betonen unsere Militär-Quellen, bringt die syrischen und Hisbollah-Truppen direkt an die syrisch-israelische Grenze, die am Fuße der Hermon-Berge bis zum nördlichen Golan verläuft.
Debka schreibt auch, dass die Dschihadisten-Gruppen im Gebiet mit Israel zusammenarbeiteten und stolz waren, dass die IDF ihnen zu Hilfe kommen würde. Doch die rührte keinen Finger und Debka ist jetzt bekümmert, dass die Dschihadisten jedes Vertrauen in Israel verlieren werden.